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Inline-Skaterhockey in Bayern

U19-Bayernauswahl erreicht bei Länderpokal in Niddatal-Assenheim Rang 5

28.05.2019 14:24 - Eingestellt von Michael Bauer

Bereits am Freitag traten 13 Spieler und zwei Torhüter die Reise nach Hessen an. Dieses Jahr konnte die bayerische Mannschaft deutlich mehr Erfahrung als im letzten Jahr aufweisen. Die meisten Spieler waren letztes Jahr bereits dabei. Jedoch wurde das Durchschnittsalter nur marginal erhöht. Die Endjahrgänge wurden durch junge Jahrgänge (2003) ersetzt. „Wir haben bewusst auf die jüngeren Jahrgänge gesetzt“, sagt BRIV-Auswahltrainer Uwe Köppl. „Wir wollen unser Konzept aus dem letzten Jahr fortführen und die nächsten Jahre eine schlagkräftige Truppe aufbauen.“ Allerdings habe man in diesem Jahr nur wenig Zeit für die Vorbereitung investieren können. „Bereits im Februar lief die Auswahlsichtung und Anfang März haben wir im Bayernpokal mitgespielt. Seither konnte die Mannschaft nicht komplett trainieren. Außerdem mussten kurzfristig noch drei Spieler ersetzt werden.“

 

Bayern - NRW 1:4
Bereits im ersten Spiel ging es gegen den Turnierfavoriten aus Nordrhein-Westfalen, der in den vergangenen zehn Jahren den Länderpokal gewonnen hatte und mit einer eingespielten Truppe agiert, von der drei Viertel auch Nationalspieler sind. Das Spiel begann mit hohem Tempo. NRW versuchte durch Technik und individuelle Klasse das Spiel an sich zu reißen und Bayern durch Körperspiel und Einsatz dagegen zu halten. Genau dadurch konnte NRW lange vom eigenen Tor ferngehalten werden und Bayern erarbeitete sich zwei, drei gute Chancen, agierte aber viel zu hektisch vor dem Tor. Zum Ende der ersten Halbzeit konnte sich NRW einmal im Drittel der Bayern festsetzen. Bayern verteidigte gut, das 0:1 fiel aber durch einen Fernschuss. Unbeeindruckt davon wurde der zweite Abschnitt begonnen. Wieder konnte man sich Chancen erspielen, nutzte diese aber nicht. Wieder war es ein Fernschuss von der Mittellinie, der zum 2:0 führte. Nach dem Anschlusstreffer führte eine Unterzahlsituation zum 1:3, das 1:4 fiel wieder durch einen Fernschuss. NRW nutzte seine Chancen (Schussverhältnis 10:10 deutlich effizienter).

 

Bayern gegen Niedersachens 1:7
Auch Niedersachsen ist eine sehr eingespielte Mannschaft, die Spieler kommen vornehmlich von den Bissendorfer Panthern. Die körperliche Überlegenheit der Niedersachsen war schon auf den ersten Blick sichtbar, auch technisch war man obenauf. In den ersten sechs Minuten war das Spiel noch ausgeglichen, dann führte wieder ein Fernschuss zum 0:1, wenig später fiel schon das 0:2, dabei hatte man sich noch vorgenommen, nach Gegentoren einen Doppelschlag zu verhindern. Nach dem Halbzeitpfiff hatte Bayern die große Chance den Anschluss herzustellen, scheiterte aber am Pfosten und bekam im direkten Gegenzug das 0:3. Bayern gestaltete ab diesem Zeitpunkt das Spiel deutlich aggressiver und offensiver. Die Folge war der Treffer zum 1:3. Danach drängte man weiter, verlor aber in der Defensive die Zuordnung und kassierte hinten zwei weitere Tore. Auch eine Auszeit brachte danach nicht den gewünschten Erfolg. Es mussten zwei weitere Gegentore hingenommen werden. „Es ist immer schwierig mit zwei Niederlagen in ein Turnier zu starten“, sagte Köppl. „Jedoch war diese deutlich zu hoch und zu einfach.“

 

Bayern - Berlin/Brandenburg 1:1
Fast schon zum Siegen verdammt, wollten die Trainer die Spannung aus den Köpfen bringen und den Jungs die taktischen Vorgaben nochmals erläutern. „Wir wollten über eine sichere Defensive und einen kontrollierten Aufbau endlich im Turnier ankommen“, sagt Köppl. „Genau dieses konnten wir auch umsetzten und konnten das Spiel klar dominieren. Mitte der ersten Halbzeit konnten wir das wichtige 1:0 erzielen.“ Die Mannschaft drängte danach auf das 2:0, erspielte sich auch ein deutliches Chancenplus, verkrampfte aber vor dem Tor und brachte den Ball selbst aus bester Position nicht über die Linie. So kam es, wie es kommen musste: Die Berliner konnten nach einem Weitschuss den Abpraller nutzten und erzielten kurz vor Schluss das 1:1. Die Schussstatistik lautete 20:6 für das bayerische Team.

 

Bayern - Baden-Württemberg 1:1
Dieses Spiel nahm einen ähnlichen Verlauf. Trotz eines Chancenplus (16:5 Torschüsse) konnte man das Spiel nicht gewinnen und musste sich mit einem 1:1 zufrieden geben.

 

Bayern - Hessen 0:1
Der Spielverlauf ähnelte den beiden Unentschieden gegen Berlin/Brandenburg und Baden-Württemberg. „Jedoch verkrampften die Jungs immer mehr vor dem Tor und trafen das Tor gar nicht mehr“, war Köppl frustriert. „Kurz vor Ende der Partie mussten wir das 0:1 hinnehmen.“ Damit stand bereits nach dem ersten Tag fest, dass das Team keine Chance mehr auf das Erreichen des Halbfinales hatte.

 

Fazit, Tag 1:
„Abgesehen von den ersten zwei Spielen, stellen die Ergebnisse den Spielverlauf auf den Kopf. Wir haben taktisch alles richtig gemacht und als Mannschaft agiert. Jedoch war unser einziges Problem die Chancenverwertung“, sagte Köppl. „Es war heute wie verhext. Spieler, die sich in der Juniorenliga und in der Bundesliga regelmäßig empfehlen, treffen aus fünf Metern das Tor nicht“, sagte Co-Trainer Dominik Edinger.

 

Bayern - Mecklenburg-Vorpommern 5:0
Am zweiten Tag sollte endlich der erste Sieg eingefahren werden, unbeeindruckt davon, dass das Halbfinale nicht mehr erreicht werden konnte. Mecklenburg konnte am Samstag keinen Punkt holen, Punktete aber im ersten Spiel am Sonntag gegen Berlin und holte ein 1:1. Bayern startete gewohnt dominant in das Spiel, spielte körperbetont und ließ im eigenen Drittel nichts zu. Wie auch an Tag 1 erspielte sich die Mannschaft Chance um Chance – mit dem Unterschied, dass die Tore gemacht wurden.

 

Bayern - Hessen (Platzierungsspiel) 4:1
Hessen hatte bisher dato starkes Turnier gespielt. Nach dem 0:1 in der Gruppenphase war aber noch eine Rechnung offen Befreit nach dem ersten Sieg und mit deutlichem Auftrieb startete die Mannschaft in das Spiel. „Wir wollten an Tag 2 kein Spiel mehr verlieren und zeigen, dass für uns Platz 5 deutlich zu wenig ist“, so Köppl. Bayern startete gewohnt offensiv und stellte die Räume für schnelle Konter zu. Auch Fernschüsse wurden meist geblockt und fanden meist den Weg zum Tor nicht. So konnte man sich bis zur Halbzeit einen 2:0-Vorsprung erarbeiten, kurz nach der Pause hieß es aber schon wieder 1:2, was nochmals für Unruhe sorgte. Jedoch zeigte Philip Mattheis seine Klasse und entschärfte einige brenzlige Situationen. Danach spielte nur noch Bayern und erzielten zwei weitere Tore

 

Bayern - Mecklenburg-Vorpommern (Platzierungsspiel 2) 4:0
Mit einem weiteren Sieg lag Platz 5 in Sicht. Außerdem war das Ziel, für den Sonntag, kein Spiel mehr zu verlieren und kein Gegentor mehr zu kassieren. Beides gelang. Team Bayern war klar überlegen, Anna Krebs zeigte zwei tolle Saves und vorne viele gegen eine tief stehenden Gegner vier Tore.

 

Fazit der beiden Trainer nach dem Turnier:
„Sicherlich genügt die Platzierung unseren Ansprüchen nicht. Jedoch konnten wir wichtige Erkenntnisse mitnehmen. Wir haben bereits vor Ort analysiert was wir verändern müssen. Wir werden einige Veränderungen vornehmen. Vor allem den Zeitraum zwischen Sichtung und Länderpokal müssen wir verkürzen. Wir wollen nicht alles schlecht reden. Wir waren von den Top-Mannschaften nicht weit weg. Jedoch das eigene Unvermögen und auch das Quäntchen Glück hat uns gefehlt.“