Bayerischer Rollsport- und Inline-Verband
Inline-Skaterhockey in Bayern

Spartenversammlung 2020: Regionalligareform, Nachwuchsbestrebungen und finanziellen Konsolidierung

26.01.2020 11:20 - Eingestellt von Michael Bauer

Mit einer Reform der Regionalliga, Bestrebungen der Clubs, wieder mehr Nachwuchsmannschaften ins Rennen zu schicken sowie einer Wiederauflage eins Nachwuchsfördertopfs geht die Fachsparte Skaterhockey in die Saison 2020. Bei der Spartenversammlung in Lenting (Ingolstadt) wurden am Samstag den Mitgliedern die Neuerungen präsentiert.

 

Die wichtigste dabei ist die Reform des Herrenspielbetriebs. Alle 20 gemeldeten Teams wurden zu einer Liga zusammengefügt, die in vier regionale Gruppen unterteilt ist. Zudem wurde jedem der 20 Teams ein weiterer Gegner aus dem kompletten Teilnehmerfeld zugelost. „Diese Reform löst verschiedene Probleme, die wir zuletzt hatten“, sagte Kommissionsvorsitzender Thomas Weiß. „Zum einen wollen viele Clubs sehr regional spielen. Außerdem hatten nur fünf Clubs für die Regionalliga gemeldet, was es schwer machte, eine vernünftige und sportlich attraktive Liga zusammenzustellen.“ Das neue System, das nach der Hauptrunde (zehn Spiele pro Mannschaft garantiert) eine Playoff-Runde (Hin- und Rückspiel) vorsieht, sorge zudem dafür, dass am Saisonende die besten Teams gegeneinander spielen. „Der Kitzel der Playoffs ist damit gegeben.“ Zudem solle am Saisonende in einem Final Four mit den Teams aus Baden-Württemberg verzahnt werden. Mehr dazu gebe es im Laufe der Saison. Die Änderung sei nicht in Stein gemeißelt, in einem Jahr solle Bilanz gezogen werden.

 

Im Nachwuchs bleibt das meiste beim Alten: Allerdings gibt es mit Schwabach United nicht nur ein neues Team (sie treten bei den Schülern an), Clubs aus dem nordbayerischen Raum (beide Nürnberger Teams), Donaustauf und Augsburg gaben ihre Bestrebungen und Interesse bekannt (wieder) Nachwuchsmannschaften ins Rennen zu schicken, was von der Kommission erfreut zur Kenntnis genommen wurde. Es entwickelte sich eine angeregte Diskussion um Chancen, Kosten und Hilfestellungen für die Organisation von Nachwuchs. Neuling Schwabach United, das seit 2019 über ein eigenes Stadion verfügt, berichtete von großem Zuwachs und sehr erfolgreichen Skatekursen, Marktoberdorf von hohen Kosten, was zur Abmeldung geführt habe. Bei der Jugend ist mit Atting II ein weiteres Team hinzugekommen, bei den Bambini gibt es möglicherweise mehr als aktuell vier Teams. Hier haben die Vereine bis Ende Februar Zeit, sich zu entscheiden, ob sie ein Team melden. Mit den Turmfalken Neubeuern (Nachwuchs und Herren) und den Sweep Hockey Captais haben sich allerdings zwei Teams vollständig aus dem Spielbetrieb zurückgezogen. Dafür ist mit den Nürnberg Patriots ein weiterer Neuling dabei.

 

Kassenwart Renè Kropf kündigte die Rückkehr des Nachwuchstopfes an. Neulinge erhalten 500 Euro pro Jahr für drei Jahre ausgezahlt. Auch bei Einstellung der Nachwuchsarbeit muss dieser Betrag nicht zurückgezahlt werden. Damit soll die Einstiegshürde für das erstmalige Melden einer Nachwuchsmannschaft noch weiter erleichtert werden. Als Förderzeitraum wurden drei Jahre gewählt, denn nicht nur das erste Jahr, sondern auch die beiden folgenden seien für Vereine oftmals noch schwierig. Kropf berichtete außerdem, dass die im vergangenen Jahr getätigten Einsparmaßnahmen vollständig gegriffen hätten. Aus dem erwirtschafteten Plus würden die Schrauben für den Spielbetrieb nun wieder gelockert, Standards bei Nachwuchsmaßnahmen (Übernachtungen, Busse) würden nun wieder erhöht. „Die finanzielle Schieflage ist komplett ausgeglichen.“

 

Trainerausbilder Uwe Köppl kündigte neben den normalen Ausbildungen (zwölf Neuanmeldungen für 2020 – „Es wird von den Vereinen wieder mehr für die Ausbildung getan“) auch die Bestrebung an, eine Trainer-C-Ausbildung nach Bayern zu holen. Derzeit arbeite man an einem Konzept, das bis Mitte des Jahres öffentlich werde. „Es wird in Bayern auch nachgefragt.“

 

Neben dem U19-Länderpokal (2./3. Mai in Assenheim), wofür am 14. März ein Sichtungslehrgang stattfinde, gibt es auch erneut einen U16-Länderpokal (9./10. Mai in Oberhausen). Dafür werde die Sichtung am 21. oder 28. März stattfinden, kündigte BRIV-Jugendleiter Martin Eckart an. Beide Termine würden rechtzeitig über die entsprechenden Medien geteilt. Erstmals gibt es in dieser Saison einen U13-Länderpokal. Hier hat Bayern noch nicht über eine Teilnahme entschieden. „Es geht nicht nur um die Kostenfrage, sondern auch um den Trainerstab“, erläuterte Weiß. Der Länderpokal findet am 19. und 20. September in Rostock statt.

 

Für die Schiedsrichter findet in dieser Saison wieder ein Neulingslehrgang und eine Weiterbildung statt. Alle Clubs erfüllen die Sollzahlen. „Die Rückmeldungen für die Leistungen der Schiedsrichter werden auch besser, was uns sehr freut“, sagte Spielleiterin Claudia Gigler. „Auch die Kommunikation mit den Clubs wird besser, was sich in weniger Karten niederschlägt.“ Zudem gebe es sehr viele Schiedsrichter, die sehr viele Spiele pfeifen wollen. Das erhöhe noch einmal die Qualität. „Unsere Schiedsrichter leisten konstant gute und nachhaltige Arbeit“, sagte Weiß.Die Senkung des Solls zur vergangenen Saison hatte allerdings auch zur Folge, dass einige Schiedsrichter aufhören. „Wir brauchen daher das Soll, um alle Spiele sicher durchführen zu können.“ Dies sieht nun bei einer Mannschaft im Spielbetrieb einen Schiedsrichter und bei zwei oder mehr drei Schiedsrichter vor. Auch hier ergab sich eine Diskussion unter den Vereinen, um ihnen bei einem Neueinstieg die Hürden zu erleichtern.

 

Auch für Zeitnehmerneuausbildung wurde eine Bedarf ermittelt. Ein Lehrgang soll in Atting, ein weiterer im Raum Nürnberg/Schwabach stattfinden. Weitere Meldungen sollen an Claudia Gigler erfolgen. Beachten müssen die Vereine, dass in Zukunft Zeitnehmerausweise alle vier Jahre neu beantragt werden müssen und bis zu, 30. Juni des betreffenden Jahres gelten. Die Kommission appellierte an die Vereine, in diesem Fall schnell tätig zu werden, um nicht während der Saison ohne Ausweise dazustehen.

 

Neuigkeiten gibt es auch im Bereich der Wettkampfordnung: Wichtigste für die bayerischen Teams sind die Erlaubnis, dass WKO und Spielregeln am Zeitnehmertisch auch in digitaler Form vorliegen dürfen, dass Schiedsrichterpunkte nun auch bis 30. November gesammelt werden dürfen, dass bei mehr als zehn Toren Differenz in einem Spiel die Zeit im Anschluss komplett durchläuft und nicht mehr gestoppt wird und dass für einen Spieler bei Spielberechtigung in mehreren Altersklassen bis zu drei zusätzliche Spielerpässe ausgestellt werden dürfen.